Tipps bei Frühjahrsmüdigkeit
Kennst du das?
Die Tage werden wieder länger, die Sonne scheint, die Natur erwacht an allen Ecken und Enden, die Vögel zwitschern und alle drängt es nach draußen ins Freie. Gleichzeitig machen sich jedoch Beschwerden wie Erkältung, Schnupfen oder Allergien breit. Oder du fühlst dich einfach nur schwer wie Blei, der Kopf tut weh und du könntest den ganzen Tag schlafen? Die Frühjahrsmüdigkeit lässt grüßen…. Gibt´s die wirklich und wenn ja woher kommt sie? Die „Frühjahrsmüdigkeit“ kommt von einem Überschuss an Kapha. Kapha ist eines der drei Doshas aus der Lehre des Ayurveda. Neben Kapha (Prinzip der Stabilität) gibt es noch Vata (Prinzip der Bewegung) und Pitta (Prinzip der Umwandlung). Jedes Dosha hat bestimmte Eigenschaften und im idealen Fall sind alle drei Doshas ausgeglichen.
Hier eine kurze Übersicht über die Doshas:
Vata besteht aus den Elementen Luft und Raum und macht unser System lebendig. Vata bedeutet Bewegung, Aktivität (geistig wie körperlich), Flexibilität und Schnelligkeit. Es ist verantwortlich für die Atmung, das Nervensystem und die Bewegung. Ist Vata im Ungleichgewicht kann es Nervosität und Unruhe hervorrufen, Schlaflosigkeit, trockene Haut oder Blähungen. Pitta besteht aus den Elementen Feuer und Wasser und gilt als Energie der Erhitzung. In unserem Körper reguliert es alle biochemischen Vorgänge, ist verantwortlich für den Stoffwechsel und die Verdauung. Ein Zuviel an Pitta äußert sich in Hitze, Brennen, Schwitzen, Entzündungen, Hautauschlag und Störungen von Leber und Galle. Kapha besteht aus den Elementen Wasser und Erde und gibt dem Körper, seinen Zellen und Organen die Form und Gestalt. Es regelt außerdem den Flüssigkeitshaushalt in unserem Körper. Ist es im Ungleichgewicht kann es Trägheit, Erkältungen oder Übergewicht hervorrufen.
So wie die ganze Natur einem Rhythmus folgt, so sind auch die verschiedenen Doshas je nach Jahreszeit stärker vorhanden. Jetzt im Frühjahr dominiert das Prinzip der Kapha Energie.
„Das kalte Wetter der späten Winterwochen wirkt auf den Stoffwechsel. Die Verdauung wird stärker und die meisten Menschen essen in dieser Zeit mehr – oft Deftiges und Süßes. Das heißt, bis zum Beginn des Frühlings hat sich viel inneres Kapha in der Physiologie angesammelt. Wenn dann die Tage heller und wärmer werden, ‚schmelzen‘ die Sonnenstrahlen das Kapha im Körper und es ist verstärkt spürbar. Jetzt rächt sich jedes Zuviel. Das ist der Grund, warum je nach Typ eine Vielzahl von Beschwerden entstehen kann. Es ist die Zeit der Allergien und Erkältungen, von Husten, Verschleimung, Verdauungs- und anderen Kapha-Störungen. Die sogenannte Frühjahrsmüdigkeit ist nur eine Folge davon. Wenn wir den Kapha-Symptomen nicht entgegenwirken, wenn diese unseren Schlaf stören, dann kommt die Müdigkeit an die Oberfläche. Frühjahrsmüdigkeit ist also kein Frühlingssymptom, sondern eine Nachwirkung unbeachteter Kapha-Störungen und unseres Verhaltens im Winter.“ (Quelle: Maharishi Ayurveda)
Deswegen ist es im Frühjahr wichtig, dass du deinen Körper beim Entgiften ein wenig unterstützt und das Kapha Dosha ausgleichst.
Wie geht das am besten?
Am einfachsten funktioniert das über die ayurvedische Ernährung. Alle bitteren und scharfen Nahrungsmittel gleichen Kapha aus, wie z.B. Pfeffer, Pippali, Chili, Ingwer. Es gibt auch eine ayurvedische Gewürzmischung namens „Trikatu“, die all diese Gewürze vereint. Vermieden werden sollten alle süßen und salzigen Nahrungsmittel, ebenso ölige und zu viel Fett, denn all dies vermehrt Kapha. Also lieber eine Kugel Eis weniger.... Je nach Konstitution kannst du auch fasten, entweder in dem du einen Fastentag pro Woche einlegst oder ein paar Tage lang komplett auf feste Nahrung verzichtest. Die Art des Fastens hängt von deinem Konstitutionstyp, deinem Grund-Dosha ab. Eine Anleitung zu einer sanften Detox-Kur findest du hier. Sport und jede Form von Bewegung helfen auch sehr gut, um die Kapha Dominanz auszugleichen. Spazieren gehen, Fahrrad fahren, Wandern, Inline Skaten – die Möglichkeiten sind vielfältig. Gerade jetzt wenn die Tage wieder länger werden. Auch Yoga hilft dir natürlich, um die Frühjahrsmüdigkeit zu vertreiben. Da Kapha seinen Sitz im Magen hat und ist auch im Brustkorb und im Kopf in Form von Schleim und Schwere gut spürbar, wenn es erhöht ist. Deswegen eignen sich im Frühling ganz besonders Asanas, die auf das Manipura Chakra wirken, den Brustkorb weiten und eine Wirkung auf den Kopf haben z.B. der Kopfstand, Schulterstand, Kobra und der Bogen. Auch Kapalabhati eignet sich hervorragend, um den angesammelten Schleim in den Atemwegen zu entfernen. Und nicht zuletzt gibt es eine garantiert wirksame Möglichkeit, die vielleicht vielen von uns am schwersten fällt: sich der Müdigkeit einfach hingeben :-) Decke einpacken, auf einer Wiese ausbreiten, Savasana einnehmen und sich die Sonne ins Gesicht und auf den Bauch scheinen lassen. Dabei den Frühlingsduft genießen und den Naturgeräuschen lauschen. Hmmmm, ich wünsche dir viel Spaß dabei!
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